Hamburg-Poppenbüttel, DT – Anfang September, wenn auch in hiesigen Breitengraden der Herbst unverkennbar vor der Tür steht, beginnen die Herzen vieler tennisbegeisterter Poppenbüttelerinnen und Poppenbütteler höher zu schlagen, denn es ist so weit: Die Finalspiele der Poppy Open stehen an und damit ein mittlerweile etablierter und allseits geschätzter Höhepunkt im Jahreskalender der Tennisabteilung.
Am vergangenen Samstag, dem 14.09.2024 war es endlich wieder so weit; die SCP-Tennis-Gemeinschaft hatte die Ehre, bei bestelltem Kaiserwetter auf unserer schönen Anlage großes Tennis zu bestaunen und Siegerinnen und Finalisten (und sich selbst) ausgiebig zu feiern.
Turnierdirektor Marius Korsmeier, unter dessen souveräner Leitung die mittlerweile fünfte Ausgabe der Wettspiele über die Bühne ging, ließ sich auch von der vorübergehenden Abwesenheit seiner Co-Direktorin nicht aus der Ruhe bringen. Denn siehe da, die im Turnierverlauf immer stärker aufspielende Veronica Höppner-Rohder hatte im Vorweg einfach mal geliefert, stand, völlig zurecht, im Finale und hatte damit erstmal sportlich zu tun!
Doch nun der Reihe nach: als im April 2024 der Hallenkoller überhandzunehmen drohte, wurde man in der Poppenbütteler Ilkstraat ganz ruhig: unter den gestrengen Augen des Turnierdirektors durften dessen Kinder, Elea und Viggo, auch in diesem Jahr wieder die Auslosung vornehmen und um an dem gewohnt demokratisch-anarchischen Charakter der Gesamtveranstaltung möglichst wenig zu ändern, wurde auch in diesem Jahr auf die Erstellung einer Setzliste verzichtet und jeweils acht Vierergruppen „freihändig“ gezogen. Das Ergebnis war, wie sollte es auch anders sein, wild und aufregend und der eingerichtete Liveticker drohte vorübergehend zusammenzubrechen: von vermeintlich feststehenden Endergebnissen bis „Todesgruppe“ war alles dabei und Losfee und Kronprinz hatten mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Und dann ging es endlich los! Unter dem Modus „in der Gruppe jeder gegen jeden und die ersten beiden kommen weiter“, wurden die Matches von den Teilnehmerinnen selbstständig organisiert und es bedurfte auch in diesem Jahr wieder nur wenige freundliche Ermahnungen der Turnierdirektion, mit dem Verweis auf den Kalender mal aus dem Quark zu kommen.
Es wurde, wie schon in den Jahren zuvor, ganz viel und ganz großer Sport gezeigt und die geneigte Tennis-Gemeinschaft bekam das gewünschte Spektakel geboten. Aber, und das soll nicht unerwähnt bleiben, schien auch bei uns nicht durchgehend die Sonne: bereits vor Veranstaltungsbeginn hatten hochgehandelte Spielerinnen und Spieler auf eine Teilnahme verzichtet und im weiteren Turnierverlauf erlitten andere zum Teil schwere Verletzungen. Kommt alle bald gesund und munter wieder!
Die Sommerferien neigten sich langsam ihrem Ende entgegen und das Teilnehmerfeld dünnte in der K.O-Runde zunehmend aus. Die Damen gingen mutig vorweg und Anfang September waren von 32 Starterinnen noch die bereits erwähnte Veronica Höppner-Rohder sowie (Sa)Bine Ulrichs übriggeblieben, die dem Finale gespannt entgegenblickten.
Bei den Herren lief es leider nicht ganz so rund, musste doch der sportlich qualifizierte Max Kuhna auf eine Teilnahme am Finale verzichten. Da auch Titelverteidiger und Topfavorit Jannik Bischof nach dem Abschlusstraining plötzlich „Band“ hatte, schien der Tennisgott kurzzeitig Saseler geworden zu sein. Birgits Zauberhände und ein stabiler Tapeverband vertrieben dann aber schnell alle Sorgenfalten aus den Gesichtern im Team-Bischof und einem packenden Spiel Martin Ciuchini vs. Jannik Bischof, welches noch das unerwartete Upgrade vom Halbfinale zum Finale erfahren hatte, stand nichts mehr im Weg.
Poppenbüttel erlebte dann ganz großes Tennis und tolle Finals: Speziell die Damen machten es so richtig spannend und gingen nach 1:1 Sätzen in den alles entscheidenden Match-Tie-Break. Vero führte darin rasch mit 5:1, 7:3 und hatte spätestens beim Stand von 9:6 bereits eine Hand am Pott. Nun, vorbei ist es, wenn es vorbei ist, dachte sich die wacker kämpfende Bine und robbte sich Punkt um Punkt heran. Beim Stand von 9:9 bahnte sich das in der Luft liegende Drama an und das Match stand auf des Messers Schneide. Und es war sauspannend: um jeden Punkt wurde nun erbittert gekämpft, beide Spielerinnen hatten Matchball und vergaben, ehe Bine nach 2:21 Stunden Spielzeit zum Endstand von 14:12 verwandeln konnte.
Danach waren die Herren dran und hier machte Jannik schnell klar, dass der Pokal auch ein weiteres Jahr im bischoffschen Trophäenschrank zu bleiben habe: einem glatten ersten Satz folgte ein nicht minder souveränes 6:2 im zweiten Durchgang. Martin packte zwar alles aus und zeigte sein schon legendäres Kämpferherz, doch auch er konnte den Champ, wie alle anderen Teilnehmer aus der Herrenkonkurrenz, nicht wirklich in Gefahr bringen.
Die Poppy Open 2024 bekamen damit eine ganz verdiente Premieren-Siegerin und einen Sieger, dessen Namen nun schon zum dritten Mal in Folge auf der Siegerliste verewigt ist und dessen Sieg dadurch natürlich nicht minder verdient ist!
Als dann das Edelmetall vergeben und der erste Prosecco daraus verhaftet war, verlagerte sich das Geschehen in den grünen Salon und erlebte dort, angeleitet vom ebenfalls ganz stark aufspielenden DJ Champagne, seinen würdigen Ausklang.
Die Äuglein von Turnierdirektor Marius, dessen unermüdlicher Einsatz für die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Vize-Titelträgerin Vero und des ganzen Orga-Teams ein sowas von großem Lob verdienen, waren am Sonntag zwar noch auf „Halb-Acht“, strahlten aber schon wieder die gewohnte Zuversicht aus: die Poppy Open 2025 dürfen kommen!
Text: Donat Tuch