Aus Silber wird Gold und ein Poppenbütteler Urgestein kann’s auch mit dem Filzball: das waren die Poppy Open 2025.
von Donat Tuch
Ende September, wenn die Tage kürzer werden und das „Hamburger-Wetter“ beständiger, wird am Poppenbütteler Kramer-Kray-Weg nun schon traditionell nochmal groß aufgefahren. So fand sich am vergangenen Samstag pünktlich um 14:00 Uhr alles ein, was in der SCP-Tennisgemeinde Rang und Namen hat, denn ES war wieder soweit: großes Tennis, eine rauschende Feier, Highlife in Tüten oder einfach die Finals der Poppy Open 2025!
Einiges war neu in diesem Jahr und an viel Altbewährtem wurden lediglich kleinere Optimierungen vorgenommen, sodass die vereinsinterne Sommersaison würdig beschlossen werden durfte. Doch der Reihe nach:
Mit Jannik Bischof verzichtete der dreimalige Champion, der Titelverteidiger und der die Herren-Konkurrenz der letzten Jahre dominierende Spieler auf eine erneute Teilnahme. Mit dieser selbstlosen Geste ermöglichte der dem sportlichen Geschehen zwischenzeitlich entwachsene Champ ein deutlich ausgeglicheneres Teilnehmerfeld und stellte auch den Siegespokal-Graveur vor neue und ungewohnte Herausforderungen.
Titelverteidigerin Bine Ulrichs und die letztjährige Finalistin, Veronica Höppner-Rohder, gaben sich hingegen auch in diesem Jahr die Ehre und führten das erneut sehr anspruchsvoll und ausgeglichen besetzte Damenfeld an.
Mit 32 Damen und 32 Herren begann also im Mai die wilde Fahrt, die auch heuer wieder mit zahlreichen Höhepunkten, tollen und spannenden Matches, dem ein oder anderen sportlichen Drama und ganz vielen schönen und bereichernden zwischenmenschlichen Begegnungen aufwartete. Gleich geblieben war der dem Turnier zugrunde liegende Modus, der gemäß „Poppenbütteler Anarchie“ unter Aufsicht des Turnierdirektors, Marius Korsmeier, freihändig gelost wurde und zu je 8 Vierergruppen mit anschließenden K.O.-Spielen führte. Unverändert auch das höfliche korsmeiersche Pochen auf Termineinhaltung, das mit voranschreitender Jahreszeit an Vehemenz zunahm und, komischerweise, bei den Herren mal wieder nötiger war. Wer rechnet schon damit, dass es in hiesigen Breitengraden im September auch mal regnen kann bzw. früher dunkel wird?

Aber, und auch das ist mittlerweile schon eingeübte Tradition, auf die Punktlandung ist Verlass und nahezu alle Spiele fanden sportlich Siegerin und Sieger. Bei den Damen sicherten sich Julia Gülink und erneut Veronica Höppner-Rohder die begehrten Finaltickets und das Recht, um Verewigung auf dem großen Pokal zu spielen. Tim Lafferenz und Sebastian Röbke, denen beiden in ihrem jeweiligen Semifinale alles abverlangt wurde und die sich nach großem und aufreibendem Kampf letztlich durchsetzen konnten, waren last men standing.

Und so sollte es denn Samstag und angerichtet werden. Das Organisationskomitee hatte auf gewohnt hohem Niveau „geliefert“ und mit Pippo und Team erstmalig auch die Vereinsgastronomie mit eingebunden. Ausgeruhte und fitte Finalistinnen und Finalisten wollten sich für eine lange Saison belohnen und das fachkundige Publikum auch in diesem Jahr wieder mit großem Sport verwöhnen und begeistern. Und als dann die Wettervorhersage eintraf, bewahrheitete sich, dass auch Petrus SCPler ist.
Es war vom Feinsten: den sportlichen Vortritt hatten erneut die Damen und die stark spielende Vero machte fix deutlich, dass sie hier aus dem letzten Jahr noch eine Rechnung offen hatte und der Titel in diesem Jahr nur an eine Dame vergeben würde. Julia hielt zwar gut dagegen und zwang Vero immer wieder in lange Ballwechsel mit vielen hohen und nicht einfach zu returnierenden Bällen. Letztlich sprach der Endstand mit 6:1, 6:1 dann aber doch eine eindeutige Sprache, Vero vergoldete ihren zweiten Platz aus 2024 und krönte sich unter großem Applaus zur Poppy Open-Siegerin 2025.

Die Herren der Schöpfung machten es im Anschluss deutlich spannender und lieferten sich den von Vielen im Vorwege prognostizierten Abnutzungskampf. Geschenkt wurde sich mal gleich gar nichts und so wogte das Match im ersten Satz hin und her, ohne dass sich ein Spieler entscheidend absetzen konnte. Im Fußball endet sowas gemeinhin im Elfmeterschießen, was an dieser Stelle mit Verweis auf Tims große sportliche Vergangenheit an der Bülte kurz zu Protokoll gegeben werden soll. Glücklicherweise rasiert er aber schon lange keine Grasnaben mehr, versteht es zunehmend, Filzball und Gegner (und sich selbst) zu schinden und sicherte sich somit Satz 1 denkbar knapp im Tie Break. Auch Satz 2 blieb hart umkämpft und Basti zeigte beim Spielstand von 4:5 und 0:40 nochmal großes Kämpferherz beim Abwehren dreier Matchbälle. Letztlich war es dann ein Müh oder das vielzitierte Quäntchen, das den Ausschlag zu Tims Gunsten gab und ihn das Match gewinnen ließ: Poppy Open-Sieger 2025.

War sonst noch was?
Gut unterrichtete Quellen sprechen von einer legendären Sause im „Sauna-Club“ Trattoria Mondello, bei der ein gewisser DJ Champagne mal wieder alles gegeben haben soll. Das kann aber auch nur ein Gerücht sein… Sowas muss man wohl erlebt haben und das lässt sich nicht nacherzählen.
To be continued in 2026.